21. Oktober 2018
Die Idee habe ich zunächst mit zwei bis drei Mitarbeitern von Flughafen und Skyguide kurz besprochen. Alsdann reichten wir einen formellen Antrag "Request for coordination of special serial activities" ein, der von verschiedenen Stellen geprüft wurde. Vermutlich hat zunächst unsere seriöse Planung zur positiven Beurteilung beigetragen. Die MFGZ hatte aber auch guten Grund zu feiern: Wir sind 20 Jahre älter als der Flughafen Zürich selber ;-) Ich glaube, wir sollten ruhig mit Selbstvertrauen in die Zukunft blicken. Unser Club spielt als aviatischer Interessenvertreter und als Ausbildungsorganisation eine wichtige Rolle im heutigen Umfeld des stetig wachsenden Luftverkehrs.
Zunächst möchte ich mich speziell bei zwei Fluglehrerkollegen bedanken, die mindestens so viel zum Gelingen dieses Fluges beigetragen haben wie ich. Unser Chef OPS, Andreas Carl, erstellte das Grundkonzept, liess seine Erfahrung aus einem Formationsflugkurs einfliessen und sorgte dafür, dass die gesamte Flotte technisch und organisatorisch zum richtigen Zeitpunkt zur Verfügung stand. Unser Fluglehrer und Militärpilot Christoph Fankhauser unterstützte uns während den Vorbereitungen als Coach. Dank seiner Erfahrung bei der Organisation von Formationsflügen konnten wir das 25-seitige Planungspapier in mehreren Feedbackrunden stetig verbessern.
Aus ressourcentechnischen Gründen konnten wir den Flug nicht separat trainieren. Deshalb waren wir darauf angewiesen, dass sich alle beteiligten Piloten über alle fünf Phasen hinweg diszipliniert engagierten: 1) Intensives Selbststudium der Planungsunterlagen, 2) Umfassendes Briefing, 3) Abschreiten des Fluges auf dem Parkplatz hinter dem GAC, 4) Halbstündiges Formationsflugtraining über dem Zürcher Oberland, 5) Live-Einsatz über Dübendorf.
Der Formationsflug erfordert sowohl von den Leadern als auch von den Wingmen grosse Aufmerksamkeit und Konzentration. Ein kurzer Moment der Ablenkung wirkt sich sofort auf die gesamte Formation aus. Deshalb war es für mich wichtig, einen Fluglehrerkollegen bei mir zu haben, der den fliegerischen Teil übernahm. Dies erlaubte mir als Gesamtleader auf dem rechten Sitz des vordersten Flugzeugs, den Flugweg zu gestalten, die Formation auf der Company-Frequenz zu koordinieren, sowie die ATC-Funkverbindung für die ganze Formation „MFGZ 10-ship" zu übernehmen. Als wir in Formation über den Hangar 11 flogen, erfüllte mich das mit Freude und Dankbarkeit. Die MFGZ hat uns allen über so viele Jahre schon tolle Momente geschenkt.
Ich bin sehr froh, dass dieser Jubiläumsflug ohne Zwischenfälle vollumfänglich gelungen ist. Für mich persönlich ging es bei diesem Unterfangen neben dem Spass und der fliegerischen Herausforderung vor allem auch um das Aussenden dreier Botschaften an die Öffentlichkeit. Erstens, dass es höchste Zeit ist, dass die MFGZ wieder zu ihrer ursprünglichen Basis Dübendorf zurückkehren kann. Zweitens, dass die MFGZ insbesondere als Pilotenausbildungsstätte eine wichtige Funktion innerhalb der Schweizerischen Aviatik erfüllt. Und drittens, dass auch die General Aviation „professionell" betrieben werden muss. Detaillierte Vorbereitung und disziplinierte Durchführung sind bei jedem Flug essentiell.